Symbole der Liebe: Tattoos, Bänder und Co. als Ring-Alternative

In der Gestaltung von Liebesbezeugungen zeigen sich weltweit kreative Wege, die von traditionellen Eheringen abweichen. Dieser Artikel gibt Einblicke in die kulturelle Vielfalt.

Indien und Mangalsutra

Anders als der westliche Ehering ist in Indien der Mangalsutra das zentrale Symbol der Heirat. Dieses Schmuckstück, eine Kette aus Gold und Schwarz, wird von Männern ihren Frauen um den Hals gelegt. Es repräsentiert die unauflösliche Verbindung und den Schutz vor dem Bösen. Traditionell wird der Mangalsutra von der Braut täglich getragen und spiegelt ihre verheiratete Stellung wider. Goldene Perlen, die auf einem schwarzen Faden aufgereiht sind, symbolisieren die Anziehung zwischen den Ehepartnern und ihre Gebundenheit. Oft enthält die Kette auch bestimmte Muster oder Symbole, die Segen und Glück für das Paar darstellen sollen.

Liebesschlösser in Italien

In Italien schließt man die Ehe nicht nur symbolisch mit einem Ring, sondern auch mit einem Liebesschloss. Paare befestigen diese an Brücken, um ihre unzertrennliche Verbindung zu demonstrieren. Die Schlösser sind oft mit Initialen oder einem wichtigen Datum graviert. Nach dem Befestigen des Schlosses wird der Schlüssel ins Wasser geworfen, als Symbol für die Unauflöslichkeit der Verbindung. Dieser Brauch hat weltweit Nachahmer gefunden und steht für die Hoffnung, dass die Beziehung so beständig ist wie das Metall des Schlosses.

Afrikanische Holzschnitzkunst

Einige Regionen in Afrika symbolisieren die Eheschließung mit geschnitzten Figuren oder Masken. Sie repräsentieren oft die Vorfahren, die das Paar im Eheleben unterstützen sollen. Diese Kunstwerke werden während der Zeremonie übergeben und symbolisieren Schutz sowie Weisheit. Viele dieser Skulpturen sind kunstvoll verziert und repräsentieren Fruchtbarkeit und Wohlstand. Sie finden in den Häusern der Paare einen besonderen Platz und sind ein täglicher Anblick des Eheversprechens.

Handfasting in Schweden

In Schweden erlebt das alte Ritual des Handfastings eine Renaissance. Bei dieser Zeremonie werden die Hände des Paares mit einem Band zusammengebunden. Dieses Band symbolisiert die Verbindung und das Versprechen, ein Leben lang Seite an Seite zu gehen. Ursprünglich galt das Handfasting als formelle Verlobung, doch heute nutzen viele Paare es als Teil ihrer Hochzeitszeremonie. Farben und Material des Bandes haben oft eine besondere Bedeutung für das Paar, spiegeln ihre gemeinsamen Werte wider und unterstreichen ihre individuellen Persönlichkeiten.

Japanische San-san-kudo

Japanische Hochzeiten zeichnen sich durch das San-san-kudo-Ritual aus. Hierbei teilen sich die Partner drei Becher mit Sake, die für drei symbolische Versprechen stehen. Mit jedem Schluck geloben sie, die Schwierigkeiten des Lebens zu teilen und ihre Unterstützung füreinander zu bekunden. Der Austausch ist ein tiefgründiges Symbol der Vereinigung und des Respekts, welches das Paar vor ihren Familien und Vorfahren ehrt.

Russische Grenze

In Russland tragen Bräute statt eines Rings häufig einen Kranz. Dieser steht für Reinheit und das Betreten eines neuen Lebensabschnitts. Während der Zeremonie wird der Kranz oft durch ein Kopftuch ersetzt, das die Rolle der Frau als Ehefrau und Mutter symbolisiert. Zudem gibt es auch den Tausch der Ringe. Hier steht vor allem die glänzende Braut im Fokus, denn sie erhält einen üppigen Schmuck für den Ringfinger. Dies soll den allgemeinen Wohlstand symbolisieren und zusätzlich Glück für die Ehejahre bringen.